Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Inhalt Raum/Thema: Weltgeschichte
Inhalt: Zeit: Alle Zeiten
242 Neue Geschichte.
der dreimal längere Misso n ri nebst vielen andern Flüssen fallen. In das karaibische Meer fällt der Mag da-lenensl nß, ins atlantische der Orinoko und der 1400 Stunden lange und au der Mündung 30 Stunden breite Amassonas, welcher 100 mächtige Flüsse, wie den Madeira, Tokan tin :c. aufnimmt. Im Süden der Plata oder Silberstrom, der aus dem Zusammenfluß des Parana, Urngnai rc. entsteht.
Das Klima ist sehr verschieden und im Allgemeinen kälter als in der alten Welt. Während in Grönland und Labrador die Kälte auf 40° R. Herabkommen kann und eben darum der Pflanzen- und Baumwuchs fast nichts ist, herrscht in den tropischen Gegenden eine über alle Beschreibung üppige Vegetation. In allen Naturreichen zeichnet sich Amerika aus, vornehmlich durch Metalle und Edel-steiue. Noch im Anfange dieses Jahrhunderts bezog man aus Amerika 8o°/0 des auf Erden gewonnenen Goldes und 91°/o alles Silbers. Brasilien ist das Land der Edelsteine, Nordamerika reich an Steinkohlen, Eisen, Zinn und Kupfer, im Westen an Gold und Silber. Auch die Pflanzenwelt ist höchst mannigfaltig; ungeheure Landstriche sind noch mit Urwäldern bedeckt. Fast nirgends findet man Sandwüsten; wo keine Wälder sind, dehnen sich unabsehbare Grasfluren aus, Savannen oder Pampas genannt. Zucker, Baumwolle, Indigo, Caffee, Cacao u. a. sind Produkte der Tropen; im Nordosten gewährt der Pelz des Bibers und anderer Thiere einen einträglichen Handel.
Die Einwohnerzahl ist gering; man schätzt sie aus 80 Millionen, so daß nur 80 Einwohner auf eine Quadratmeile kommen. Ureinwohner (Indianer genannt) sind etwa 10 Millionen noch vorhanden. Sie sind in zahllose Völkerschaften vertheilt, haben eine rothe Hautfarbe und irren meist wild in den Wäldern und an den Flüssen als Jäger oder Fischer umher. Unter ihnen sind über 400 Sprachen und gegen 2000 Dialekte herrschend. Sie mögen in der ältesten Zeit ans Asien eingewandert sein. Weiße Einwanderer sind es über 50 Millionen; in Central- und
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Extrahierte Ortsnamen: Amerika Amerika Nordamerika Asien Central-
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Inhalt Raum/Thema: Weltgeschichte
Inhalt: Zeit: Alle Zeiten
Iii.? Die ältesten Weltvölker. 25
unabsehbaren Sandmeere zieht das Schiff der Wüste, das Kaineel.
Wie Asien, so wurde auch Afrika frühzeitig, besonders von Hamiten bevölkert. Die Einwohner im Innern sind meist Neger, die durch die schwarze Farbe und wolliges Haar, wie auch durch besondere Gesichts- und Schädelbildung von den Stämmen Asiens sich ausfallend unterscheiden. Sie lebten immer völlig abgeschieden von der übrigen Welt, obwohl viele Karawanen den Weg zu ihnen fanden, und tragen heute noch alle Zeichen von Rohheit und Barbarei au sich. Im Süden herrschen dunkle Bantustämme und hellere Hottentotten vor. Im Hochlande Habe sch oder Abessinien, einst Aethiopien genannnt, gab es auch uralte hochcimlisirte Staaten: und von Meroe, wo ein Priesterstaat war, sind noch Ruinen vorhanden. Sie wurden durch Handel reich; und ihre Kunstfertigkeit war auch den Griechen bekannt. Doch war ihre Herrlichkeit bald verschwunden; und selbst in äußerlichen Dingen stehen die Einwohner jetzt auf sehr niedriger Stufe.
5. Aegypten.
§ 12. Bekannter istaegy pten geworden, das lange, nur wenige Stunden breite Tiefland des Nils. Vom Juni bis September werden die Niederungen vom Nil überschwemmt; und das lange Thal wird in einen unabsehbaren See verwandelt, aus dem die Dörfer sich wie Juseln erheben. Der reichliche Schlamm, den der Strom mit sich führt, befruchtet die Felder und macht den ausgebrannten staubigen Boden zu einem grünenden Garten, in welchem Getreide, Reis und Baumwolle auf's Ueppigste gedeihen. Erreicht der Wasserstand nicht die erforderliche Höhe, so erfolgt Theurung; ist die Überschwemmung stark genug, so wächst alles im Uebemnß. Die ältesten Einwohner sind Nachkommen von Mizraim, dem Sohne Hams; und nach diesem nennen die Bewohner das Land jetzt noch Misr. In Oberägypten gründeten die Pathrn-
Handbüchl. d, Weltgesch. (7. «.) 3
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Extrahierte Ortsnamen: Asien Afrika Asiens Abessinien Meroe Weltgesch
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Inhalt Raum/Thema: Weltgeschichte
Inhalt: Zeit: Alle Zeiten
84
Mittlere Geschichte,
durch welche Gott seine Sache langsam, aber herrlich hinausführt. So verwandelt sich stets die Gestalt der Erde, bis diese selbst ihrem Moder heimfällt und dann aus der neuen Erde alle Böller in der Klarheit des Lichtes Jesu waudeln.
Mittlere G e s ch i ch ! r.
1 Die Völkerwanderung.
1. Die Germanen
§ 35. Die ganze Breite des mittleren Europa war bisher außer dem Bereiche der Weltgeschichte geblieben. Es tummelten sich in derselben zahllose Völkerschaften umher, deren hauptsächlichste die sogenannten Germanen oder Deutschen waren. Sie kamen einst aus Mittelasien und zeigen sich durch ihre Sprache verwandt mit den Ariern in Persien und Indien. Deutschland selbst sah noch ganz anders aus als jetzt. Zwischen ungeheuren Wäldern und mächtigen Sümpfen wohnte aber ein kräftiges Geschlecht, dessen Tapferkeit, Redlichkeit und eheliche Treue die Römer rühmen mußten. Die Germanen hatten keine Städte, die nannten sie nur Käfige und Kerker, sie wohnten in Dörfern und vereinzelten Höfen, innerhalb deren der Familienvater unumschränkter Herr war. Sie hatten Häuptlinge, unterschieden sich in Edle, Freie und Leibeigene; und bei allgemeiner Kriegsuoth rief man einen sogenannten Heerbann aus, zu dem jeder Waffenfähige sich stellen mußte, und dem nicht selten auch Weiber und Kinder folgten. Ihre Religion war einfach, verehrt wurden besonders die Geister der abgeschiedenen Helden. Der oberste Gott hieß Wodan. Götzen waren nur wenige da, und statt der Tempel heilige Haine. Opfer, auch
TM Hauptwörter (50): [T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
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Extrahierte Ortsnamen: Jesu Europa Mittelasien Persien Indien Deutschland
1869 -
Calw [u.a.]
: Verl. der Vereinsbuchh. [u.a.]
Autor: ,
Sammlung: Geographieschulbuecher vor 1871
Schulbuchtyp (WdK): Lesebuch
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
Algerien.
475
durch Straßenbauten, Entsumpfung vieler Landstriche,
Bewässerung der trockenen Bergabhänge, Aufmunterung
des Anbaus, so wie durch Wiederherstellung der fast
patriarchalischen Selbstregierung der Eingebornen in ihren
Zeltdörfern (Duars) unter Aufsicht der „Arabischen Bu-
reaux", und durch Errichtung französisch-muhammedanischer
Schulen, die Kolonie ein besseres Gedeihen. Doch steht
sie noch immer unter der Militärregierung, daher die
europäische Einwanderung sehr langsam zunimmt; und
alle polizeiliche Sorge hat nicht verhindern können, daß
im Jahre 1868 mehr als 217,000 Araber Hungers star-
den, indem die ungemein reichen Hülfsquellen des Landes
noch lange nicht genug eröffnet sind.
Das Land steigt, von der zerrissenen Meeresküste des
Nif, mit einer Menge von Felsenkapen, aber ohne Halb-
inseln, Inseln und gute Häfen, schnell zum Küstengebirge
des Kl. Atlas, im Dschebel Dschurdschnra, der schon
einen großen Theil des Jahrs mit Schnee bedeckt ist,
bis 7,130 ' hoch auf. Diese Bergmasse zwischen dem
Jsser und Budschia ist Großkabylien. In einem 25 St.
breiten Gürtel begleitet sie die ganze, 150 Ml. hinziehende
Küste, in vielen schroffen wilden Ketten, zwischen denen
höchst fruchtbare Flußthäler und waldreiche Ebenen sich
ausbreiten. Tiefe Gebirgsspalten durchbrechen als Eng-
pässe die Längenketten. Die Höhen der Atlasketten sind
zuerst mit großen Waldungen von Eichen (mit eßbare»
Eicheln), nebst wilden Nuß-, Aprikosen-, Mandelbäumen
und Weinstöcken bedeckt, tiefer nach innen aber von den
prachtvollsten Cederwäldern gekrönt. — Dahinter hoch-
liegende Haidesteppen mit Salzsümpfen und Seen
(Sebcha, Schott), die Sommers austrocknen. Hinter diesem
Gürtel erhebt sich eine zweite höhere Gebirgskette, das
dicht bewaldete und auch an Erz (Kupfer, Eisen, Blei)
reiche, aber gewaltig zerrissene Kreidekalkgebirge des Hohen
Atlas, im Dschebel Aures bis 8,500' h. aufgethürmt.
Nach Süden steigt es mit kahlen Felshängen herab zu
den nackten weißen Steppen der dattelreichen Oasen
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden]]
TM Hauptwörter (100): [T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein], T41: [Staat Recht Volk Adel König Land Verfassung Gesetz Stand Verwaltung]]
TM Hauptwörter (200): [T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne], T165: [Kunst Wissenschaft Handel Gewerbe Bildung Land Stadt Schule Zeit Volk], T104: [Nil Meer Wüste Afrika Küste Land Sahara Gebiet Sudan Fluß], T193: [Meer Halbinsel Gebirge Norden Süden Osten Westen Küste Insel Europa], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit]]
1869 -
Calw [u.a.]
: Verl. der Vereinsbuchh. [u.a.]
Autor: ,
Sammlung: Geographieschulbuecher vor 1871
Schulbuchtyp (WdK): Lesebuch
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
Carrarische Inseln.
537
Fieber gefürchtet. Unter den vielen tropischen und sub-
tropischen Gewächsen sind Reis, Bananen, Orangen, Me-
lonen und dergl. Hauptnahrnngsmittel. Viehzucht-, Seide-
und Cochenillezucht. Viel Seesalz und Orseille (rother
Färbestoff). Hanptst. ist Porto Praya auf Santjago
mit 1200 E. Die Gruppe bildet eines der drei portu-
giesischen Generalgouvernements in Afrika, ist aber schlecht
verwaltet und deckt die Ausgaben nicht.
Die Kanarischen Inseln (so genannt von großen
Hunden, die die Entdecker dort wild fanden), sndwestl.
von Marokko, nur 15 M. vom Festlande gelegen, waren
schon dem Alterthume bekannt, und wegen ihres herrlichen
Klimas „die glücklichen Inseln" genannt; i. I. 1280
wurden sie von den Genuesen wieder aufgefunden, ihre
Urbewohner aber, die Gn ant scheu (von denen man Mu-
mien findet), sind jetzt mit Spaniern (s. 1402) vermischt.
Es sind 7 größere bewohnte, 6 kleine unbewohnte, zus.
von ca. 132 Q.m.; sämmtlich hohe vulkanische Gebirgs-
inseln, rasch und steil ans dem Meere aufsteigend; Te-
nerifa und Canaria ungeheure Trachytkegel, die andern
meist Basalt, alle mit großen Lavaströmen, viele mit un-
geheuern Kratern, die meisten erloschen. Der Pie von
Tenerifa ist der Centralvulkan der ganzen Gruppe, der
sich aus dem Felde der Verwüstung, dem er entstiegen,
majestätisch emporgipfelt, sein Fuß umsäumt von den
lachenden Fluren des lieblichen Tenerifa; und im Kreise
ringsum all die andern vulkanischen, dem Ozean entstie-
genen Inseln, die gleich Monden eines Fixsterns, ihn
umgeben. Sie sind sämmtlich durch eine Menge tiefer von
oben herab strahlenförmig bis unten eingerissener Klüfte
(bsruneos) durchrissen, z. Th. auch durch weite lachende
Tbäler gefurcht. Sie haben die reinste heiterste Luft auf
der ganzen Erde, und die Seewinde mäßigen die Hitze.
Bes. Orotava auf Tenerifa im reizenden Taorothale ist
eine der reichsten, unmuthigsten und gesundesten Gegenden
der Welt, 8630 E. Der Pflanzenwuchs zeichnet sich aufs
Kenntlichste an dem 11,438' h. Pico de Teyde auf
TM Hauptwörter (50): [T41: [Insel Staat England Amerika Kolonie Mill Küste Nordamerika Land Stadt], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
TM Hauptwörter (100): [T64: [Insel Amerika Land Spanier Australien Kolonie Hauptstadt Küste Entdeckung San], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter]]
TM Hauptwörter (200): [T184: [Insel Amerika Portugiese Afrika Spanier Kolumbus Küste Entdeckung Jahr Indien], T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T124: [Wasser Luft Sauerstoff Körper Stoff Kohlensäure Teil Feuer Pflanze Kalk]]
1869 -
Calw [u.a.]
: Verl. der Vereinsbuchh. [u.a.]
Autor: ,
Sammlung: Geographieschulbuecher vor 1871
Schulbuchtyp (WdK): Lesebuch
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
552
Südamerika.
Strecken schiffbar, und wie geschaffen zu einem unermeß-
lichen Binnen- und Weltverkehr. Hingegen hat Süd.-A.
fast keine Seen, aber die großartigsten Überschwemmungen
auf Erden, die periodisch unabsehbare Landstrecken in
strömende Seen verwandeln. Unermeßliche Tiefebenen
erfüllen das ganze Innere zwischen den Cordilleren in
W. und den Küstengebirgen in N. und O. von der Süd-
spitze bis zur Mündung des Orinico, einen Raum von
246,000 O.m.. 4/5 des Continents. Es sind entweder
unabsehbare Grassteppen, im N. Llanos (ljanos, plano),
im S. Pampas (in der Qnichuasprache „Ebenen") oder
mit Urwäldern von ungeheurer Ausdehnung bedeckt (Chaco),
theils regelmäßig überflnthet, theils durch Trümmergestein
unfruchtbar oder gar Salzflacheu.
Zunächst theilt sich also Süd-A. in eine hochgebirgigc
Westhälfte und eine vorherrschend ebene Osthälfte, nickst,
wie die drei alten Welttheile, in eine mehr ebene Nord-
Hälfte und eine mehr gebirgige Südhälfte.
Der Kontinent hat keine ausgedehnten Wüsten, außer
daß bei Cordova eine Salzwüste von 90 M. Länge be-
steht und die Küste von Peru eine Sandwüste bildet.
Dagegen hat er eine große Berührung mit dem Ozean,
die großen offenen Tiefebenen sind den Seewinden zu-
gänglich und haben die Entwicklung der mächtigsten Strom-
systeme begünstigt, die gewaltige Schneekette in W. sendet
erfrischende Lüfte und eine Fülle kühler Wasseradern in
das Innere, die ungeheuern tiefschattigen Urwälder be-
wahren eine ungemeine Feuchtigkeit und Kühle. Dieß
Alles hat ein wasserreicheres und weit kühleres Klima
erzeugt, als auf der östlichen Halbkugel. So ist denn
auch Südamerika, obgleich rs zu 4/5 in der heißen Zone
liegt, und nur zu ‘/s in der südlich gemäßigten, doch viel
weniger heiß, als das ihm gegenüberliegende Afrika. Nur
auf seiner Nvrdseite hat es auch übermäßig heiße und
sehr ungesunde Tropenküsten. An seiner Südspitze da-
gegen, unter 53—54° südl. Br. (wo auf der nördl. Halb-
kugel England, Norddeutschland rc.) liegen, ist das Küsten-
TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
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Extrahierte Personennamen: Cordova
Extrahierte Ortsnamen: W. Peru Afrika England Norddeutschland
1869 -
Calw [u.a.]
: Verl. der Vereinsbuchh. [u.a.]
Autor: ,
Sammlung: Geographieschulbuecher vor 1871
Schulbuchtyp (WdK): Lesebuch
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
554
Südamerika.
päische Nationen beinahe völlig getheilt: die Spanier
in N. und W., die Portugiesen in O. (Brasilien).
2hre Nachkommen, die Creole», zählen jedoch nur etwa
6 Mill. Seelen. Sie haben hier wie in Westindien
Neger als Sklaven eingeführt; doch haben nun alle
Staaten dieses Fluches sich entledigt; Brasilien, das die
meisten besitzt, wird wenigstens im I. 1900 nur freie
Schwarze haben. Man rechnet 4 Mill. Neger. Die
große Masse aber der 27 Mill. E-, die man in S.a.
annehmen darf, besteht aus Mischlingen (§ 581).
Die Urbevö lkernn g, von derselben Rasse wie in
Nordel., ist hier in größerer Zahl vorhanden, und scheint,
obgleich theilweise tiefer stehend als dort, doch lebens-
kräftiger. Freilich haben die Weißen sich hier in sehr
geringer Anzahl eingefnnden, und die Einwanderung aus
Europa ist noch in ihren Anfängen, obgleich Boden und
Klima der gemäßigten Erdstriche weit günstiger sind, als
in Nord-A. Sodann sahen cs die Spanier, verschieden
von den energischen Sachsen, mehr auf Dienstbarmachung
der Indianer als auf Alleinbesitz des Bodens ab, be-
drückten sie also mehr, ohne sie zu verdrängen, während
andrerseits die Missionen hier größere Massen von In-
dianern vereinigten, als je im N. Immerhin sind unab-
sehbare Ländereien noch menschenleer. Dennoch hat sich
hier begeben, was in Nord-A. unerhört ist, daß auch
Weiße, wie in Paraguay, einer Judianersprache sich be-
dienen, und eine solche, das Guarani, weithin Verkehrs-
sprache geworden ist. Man schätzt die Bevölkerung der
Urbewohner auf 6 Mill.
Ein großer Theil der Indianer bewohnt die weiten
Waldungen. Da schweifen sie, in viele Stämme mit
eigenen Sprachen zertheilt, auf Jagd und Fischfang um-
her, bringen aber ihr meistes Leben in Untbätigkeit und
dumpfem Hinbrüten zu. Das Klima entledigt sie der
Sorge für Wohnung und Kleidung; gegen die ungeheuern
Regenstürze schützt sie das dichte Blätterdach des Urwalds,
Nahrung finden sie genugsam iu dessen Früchten und
TM Hauptwörter (50): [T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm]]
TM Hauptwörter (100): [T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit]]
TM Hauptwörter (200): [T159: [Bewohner deutsche Bevölkerung Sprache Neger Volk Jude Einwohner Stamm Land], T109: [Europa Asien Afrika Amerika Australien Insel Erdteil Land Zone Klima], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne], T136: [Leben Mensch Geist Natur Zeit Volk Welt Kunst Sinn Wesen], T59: [Tod Leben Volk Herz Freund Mann Wort König Tag Feind]]
Extrahierte Ortsnamen: Brasilien Westindien Brasilien Nordel. Europa Sachsen Paraguay
1869 -
Calw [u.a.]
: Verl. der Vereinsbuchh. [u.a.]
Autor: ,
Sammlung: Geographieschulbuecher vor 1871
Schulbuchtyp (WdK): Lesebuch
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
Venezuela.
565
das treffliche Eieröl zu bereiten, das ihnen weiße Kauf-
leute von Angostura an Ort und Stelle abkaufen. (Der
Orinoco ist noch weit aufwärts schiffbar, bis zu den Was-
serfällen von Maypures und Atures, wo er die Sierra
Pariine durchbricht.)
§ 587. In den unermeßlichen Waldungen, die des.
im S. des Orinoco 8 Breitengrade in undurchdringlicher
Dichtigkeit und großer Mannigfaltigkeit der herrlichsten
Tropeubäume erfüllen*), leben wenige Indianer; in Hor-
den von 40—50 Köpfen. Die Ueppigkeit des Wald-
wuchses, und die Monate lange Ueberfluthung nöthigt sie,
ein Stückchen Land durch Wegbrennen des Strauchwerks
zu lichten und anzupflanzen. Sie bleiben aber nicht ans
derselben Stelle, sondern nomadisiren den Strom entlang.
Sie glauben an einen großen Geist, der den Wechsel der
Jahreszeiten ordnet und die Aernten zeitigt; neben ihm
aber wirkt, listig und regsam, ein böses Grnndwesen.
Noch verzehren sie im Kriege gefallene Menschen. Im
südlichen Berglande wohnen noch unabhängige Stämme
(schmutzige Gnamo rc.). Die ungeheuren Savannen im W.
hingegen sind ans weiten Strecken ohne eine Spur mensch-
licher Wohnungen. Nirgends fand man noch indianische
Hirtenvölker, trotz der unendlichen Fülle des Graswuchses.
Von einem früheren, halbkultivirten Volke aber finden
sich noch weitverbreitete Spuren: in Granitfelsen einge-
hauene, zwar rohe, kolossale Bilder von Sonne, Mond,
Sternen und Thieren, Jaguaren und Krokodillen, selbst
von europäischen Seeschiffen; und zwar bis 80' hoch
über dem Boden. Die fetzigen Indianer schreiben sie
höheren Wesen zu. Die rohen Ottomacken am obern
Orinoco essen Kugeln von Thonerde, rein und mit Mehl
vermischt, oft Monate lang. Am rechten Ufer des Orinoco
dagegen wohnen gesellige ackerbauende Völker, die Maco,
*) Im N. kommt der Kuhbaum vor, dessen Stamm, wenn
angebohrt, eine treffliche Milch ausfließen läßt, so daß die Einge-
bornen der Küsten-Cordillere ihn wie eine Milchkuh benutzen.
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
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TM Hauptwörter (200): [T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne], T178: [Rio Peru Hauptstadt Republik Stadt Brasilien San Südamerika Land Chile], T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze], T114: [Fleisch Milch Brot Pferd Butter Käse Stück Wein Schwein Getreide]]
1869 -
Calw [u.a.]
: Verl. der Vereinsbuchh. [u.a.]
Autor: ,
Sammlung: Geographieschulbuecher vor 1871
Schulbuchtyp (WdK): Lesebuch
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
Brasilien.
597
thee, Reis, Zucker, Silber, Holzer, Taback, Haute, Sud-
fruchte, Vaniste, Droguen, des. auch Rhabarber, Baum-
wolle) c. 4 Mill. fl. ; Einfuhr 3ljr Die me veroffeut-
lichte Einnahme wird auf 6 — 20 Mill. fl. angeschlagen. —
Hauptstadt Asuucion, 48,000 E., meift ili Holz- oder
Lehmhàusern. — Humaiita, Festuug; 4000 E. Villa
rica, 15,000; in der Umgegend der deste Thee von
Aerba Mate, einer Stechpalmenart, Monopol des Staats.
Vi. Kaiserthum Brasilien.
§ 601. Dieses nächst Rußland, China, dem Briti-
schen Reiche und der nordam. Union ausgedehnteste Reich
der Erde, und das gesegnetste der Reuen Welt, umfaßt
die östliche Hälfte S.a.'s beinahe vom Fuße der Anden
bis znm Atlantischen Ozean, mit 152,000 Q.m., ein Ge-
biet von der Größe des Festlandes Australien (= 14 Frank-
reich). Diese Lage macht B. zum Gränznachbar von allen
Staaten Südamerikas außer Chile.
B. besteht aus zwei Naturgebieten: die größere Nord-
hälfte ist die ungeheure Tiefebene des Amassouas,
und seiner großen Zuflüsse, in N. von den Ausläufern
der Sierra Parime begränzt, von W. nach O. 640 M.
lang; die kleinere Südhälfte ist ein inneres, durchschnitt-
lich 2000—2500' erhöhtes, von zahlreichen Bergzügen
überragtes, reichbewässertes Tafelland, das sich in einem
Gebirgsdreieck nach Süden zuspitzt, wo jedoch die Tief-
ebene des Parana einen großen Busen hineintreibt. Am
Atlantischen Ozean hat das Gebirgsland seiner ganzen
Erstreckung nach einen trefflich bewässerten flachen Küsten-
strich von geringer Breite vorliegen, welcher für jetzt das
meiste Kulturland mit den bedeutendsten Städten enthält.
Hinter dieser folgt die Sierra do Mar, bis 5000' b.;
dann die zweite Parallelkette bis 7900' hoch (Juruoca),
in ihren niedrigsten Erhebungen aus Kalkstein, in den
Mittelhöhen aber aus Granit, und an ihren Gipfelpunkten
TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden], T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel]]
TM Hauptwörter (100): [T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner], T27: [Erde Linie Punkt Breite Länge Kreis Ort Meile Winkel Meridian]]
TM Hauptwörter (200): [T193: [Meer Halbinsel Gebirge Norden Süden Osten Westen Küste Insel Europa], T178: [Rio Peru Hauptstadt Republik Stadt Brasilien San Südamerika Land Chile], T101: [Baumwolle Kaffee Tabak Getreide Reis Zucker Holz Ausfuhr Wein Zuckerrohr], T78: [Mill Staat Million Deutschland Reich Europa Einwohner Land Jahr deutsch], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne]]
Extrahierte Personennamen: Holzer
Extrahierte Ortsnamen: Brasilien Brasilien China Atlantischen_Ozean Australien Chile Juruoca
1869 -
Calw [u.a.]
: Verl. der Vereinsbuchh. [u.a.]
Autor: ,
Sammlung: Geographieschulbuecher vor 1871
Schulbuchtyp (WdK): Lesebuch
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
Küstenstädte.
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Kirchen, Fabriken, auch gelehrte Anstalten rc., einen unge-
heuern botanischen Garten, und großen Seehandel (Schiffe
von 850,000 Tonnen). Schöne kaiserliche Lustschlösser in
den prachtvollen Umgebungen: so Petropolis mit deutschen
Arbeitern.
Die zweitgrößte Stadt und frühere Hauptstadt, Bahia,
am Eingänge der Allerheiligenbai, theils auf einer Land-
zunge, theils auf einem 600' h. Hügel schön gelegen, hat
auch einen prachtvollen Hafen und großen Handel, auch
Fabriken, 186,000 E. Sie ist die portugiesischeste Stadt
des Landes, wo das Mönchthum vorherrscht; und die
Umgegend, bedeckt mit blühenden Plantagen von Zucker,
Kaffee, Taback, Baumwolle rc., ist der bevölkertste Theil
des Reichs; so Cachoeira 25,000 E- — Zwischen Rio
und Bahia liegen die Hafenstädte Vittoria und Porto
Segnro, in dessen Nähe die von Deutschen und Fran-
zosen angelegte Colonie Leopoldina.
Weiter gegen den Aequator: Sergipe, 13,Oo0e.;
A lago a s (d. h. Marschland, jetzt Maceio); Per na in-
duco, dritte Seehandelsstadt mit Zuckerproduktion, aus
zwei Städten bestehend, mit 80,000 E. ; Parahiba,
12,000; Natal, 10,000 E., unweit der Ostspitze (Cap
S. Rogne). — Ceara, 12,000 E. ; San Luiz (de Ma-
ranhao), 35,000 E. Para, im Mündungslande des
Amassonas, 35,000 E., mit lebhaftem Handel.
Im S. von Rio Janeiro: Porto Alegre, 25,000 E.
Blühende deutsche Kolonieen von 5^Q.m. und 18,000 E.,
mit Acker-, Wein-, und Gartenbau und Industrie (Haupt-
ort San Leopoldo). Rio Grande do Sul, 18,000 E.
§ 603. Das niedrige Küstenland zeigt eine Vegeta-
tion, die in der üppigsten Fülle und in riesigen Formen
emporstrebt; besonders in den Waldungen. Ein ewig
junger Pflanzenwuchs treibt die Bäume zu majestätischer
Größe, und selbst auf jedem der riesenhaften alten Stämme
ruft die Kraft der Tropen eine neue Schöpfung von Or-
chideen und andern Schmarotzergewächsen hervor. Unüber-
sehbar ist die Mannigfaltigkeit der Bildungen, in Stäm-
Leseb. der Erdkunde. Ii. 26
TM Hauptwörter (50): [T6: [Insel Stadt Meer Hafen Handel Hauptstadt Land Küste Einw. Halbinsel], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
TM Hauptwörter (100): [T64: [Insel Amerika Land Spanier Australien Kolonie Hauptstadt Küste Entdeckung San], T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T27: [Erde Linie Punkt Breite Länge Kreis Ort Meile Winkel Meridian], T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit]]
TM Hauptwörter (200): [T178: [Rio Peru Hauptstadt Republik Stadt Brasilien San Südamerika Land Chile], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne], T25: [Stadt Schloß Straße Garten Berg Dorf Nähe Park Ufer Haus]]